Teil 1 - Java

 

1.Tag: Solo - Borobudur Tempel

 

Wir hatten uns viel vom Flug mit dem A380 mit Singapore Airlines im Upperdeck versprochen. Natürlich war alles modern und neuwertig, aber wir hatten uns doch mehr Beinfreiheit erhofft. Auch war, wie üblich, bei uns sowohl das „Chicken“ als auch „Pasta“ aus und uns blieb nur noch der „Fisch“ als Mahlzeit übrig. Alle Honeymooner im Flieger haben übrigens einen großen Kuchen, Sekt und eine Trockeneiszaubershow bekommen. Wir mussten helfen die Reste zu „verputzen“. Ich habe übrigens das „Kamasutra“ für den Flieger erfunden. Nach der 100sten Schlafstellung habe ich es aufgegeben. Nur den Kopfstand habe ich ausgelassen. An Schlaf war überhaupt nicht zu denken. Das Entertainment ließ uns die lange Flugstrecke irgendwie überstehen.

 

 

Nach der Abholung durch unseren Guide Wanyudi am Flughafen Solo, fuhren wir zum Manohara Hotel direkt am Borobodur Tempel gelegen, dem größten buddhistischen Heiligtum der Welt. Schnell checkten wir ein und mein Schatz ruhte sich erst mal aus. Für mich ging`s natürlich direkt los. Langsam stieg ich Stufe für Stufe höher, bewundere die aufwendigen in Stein gehauenen Reliefs und erreichte schließlich auf der höchsten Ebene die Stupas mit den darin sitzenden Buddhas.

 

Eigentlich hatte ich mir den Tempel noch größer vorgestellt. Für die Javaner waren wir die absoluten Exoten. Ständig wurde man von kichernden Javanern angesprochen, ob man nicht ein gemeinsames Erinnerungsfoto machen möchte. An deren direkte Art musste ich mich erst mal gewöhnen. Sie redeten und lachten über uns, zeigten auf unsere "Langnasen", waren aber sehr freundlich, immer lustig und gut gelaunt. Es war schwierig zu fotografieren, da es voller Touristen war; immer wieder tauchten Köpfe zwischen den Stupas auf. Zum „sparsamen“ Sunset im Nebel wurde man langsam per Megafon nach unten gescheucht von den Wächtern des Borobodur. Zum Abendessen gab`s eine kleine Tanzvorführung.

 

 

2. Tag: Borobodur – Dieng Plateau - Jogyakarta

 

Früh aufstehen um 4 Uhr morgens, der Muezin rief auch schon. Mit Taschenlampen bewaffnet kletterten wir zum Sonnenaufgang auf den Borobodur Tempel. Heute war es bedeutend leerer und ruhiger, aber durch den Nebel konnte sich leider die Sonnenröte wieder nicht richtig durchsetzen. Trotzdem herrschte eine tolle Atmosphäre.

 

 

Die lange Fahrt zum Dieng Plateau (5h) lohnte sich nicht so recht. Wir besichtigten einen Tempel und probierten dort an einem Warung leckere javanische Poffertjes. Eine Frau verkaufte als Andenken Väschen gefüllt mit dem „Edelweiß“ Javas geschnitzt aus dem sehr interessant gemusterten Holz des Riesenfarns. Leider ist der Naturschutz bis hierher noch nicht vorgedrungen.

 

Dann ging’s zu einem Vulkansee mit schwefelhaltigen Dämpfen und wir bekamen einen lustigen Mundschutz ausgehändigt. Der Besuch des Spiegel- und Farbensees war auch nicht so spannend. Der Guide war sehr freundlich, lustig und nett. Er sprach hervorragend Deutsch und ging auf unsere Wünsche ein.Geschichtlich war er auch sehr kompetent, was für uns, die eher Wert auf fotografieren legten, etwas anstrengend war so viele Infos zu verarbeiten. Er ließ sich durch vorsichtige Erschöpfungsandeutungen jedoch nicht beirren. Nach einem „höllischen Ritt“ über die schmalen Landstraßen mit waghalsigen Überholmanövern, Ankunft im Dunkeln in Jogyakarta im traditionellen Kolonialhotel The Phönix.

3.Tag : Jogyakarta – Prambanan Tempel - Jogyakarta

 

Nach einem tollen Frühstück am riesigen Frühstücksbuffet mit allem was das Herz begehrt im schönen Innenhof mit Springbrunnen des Kolonialhotels, ging`s los zur Besichtigung von Jogyakarta. Zuerst besuchten wir den Sultanspalastes. Die Empfangshalle des Palastes war mit aufwendigen Holzschnitzereien verziert, kleine Seerosenteiche und Pavillons luden zum Verweilen ein. Leider war er stark besucht von lauten Schulkassen und sehr rummelig. Danach besichtigten wir das Wasserschloss Taman Sari, leider ohne Wasser in den Pools, wegen Renovierungsarbeiten.

 

 

Mittags fuhren wir zur größten hinduistischen Tempelanlage Indonesiens, den Prambanan. Der Tempelkomplex aus dem 9.Jh. befindet sich 17 km östlich von Jogyakarta. Zwei junge Burschen ,Trainees, hefteten sich an unsere Fersen und übten sich charmant in Geschichts- und Deutschkenntnissen.

 

 

Nachmittags bummelten wir in Eigenregie durch die Haupteinkaufsstraße Malioboro mit vielen hübsch bemalten Rikschas. Wir kämpften uns durch die dunklen Gassen der Markthallen und unsere Nasen schnupperten sich durch bis den Gewürz- und Blumenständen. Abends gingen wir doch tatsächlich noch in die kostenlose Sauna und genossen den tollen Pool.