Mietwagenausfall an der Tankstelle Rosa Blanca

Nach der Besichtigung hatten wir richtig Hunger und genossen ein spätes Frühstück. Um 10.30 Uhr machten wir uns wieder auf den langen heißen, uns schon bekannten Rückweg Richtung Calakmul.

 

Kurz vor Escarcegá ging`s dann wieder los mit der Sch…Karre!!! Wie beim vorherigen Auto des gleichen Typs ruckelte der Wagen, nahm kein Gas mehr an, die Motorlampe leuchtete auf und wir stoppten völlig entnervt an der nächsten Tankstelle. Auf dem Rastplatz Rosa Blanca verbrachten wir dann einige „nette“ Stunden. Wir investierten in etliche Notfallnummern, die am Karfreitag entweder nicht besetzt oder nur spanisch sprechende Mitarbeiter hatten.

 

Hilfesuchend wandten wir uns an die deutschen Hoteliers und dann auch noch an die mexikanische travel agency bei der unsere Hotels überwiegend gebucht waren. Dort wurde uns dann von einer sehr kompetenten Dame endlich weitergeholfen. Sie kümmerte sich um uns von da an rührend und erkundigte sich täglich, ob wir auch am Zielort angekommen waren.

 

Europcar ließ uns bis zum Schluss im Unklaren, was passieren würde und hielt es nicht einmal für nötig zurück zu rufen. Nach 5 Stunden tauchte endlich am Horizont die Rettung in Form von 2 Mitarbeitern und eines noch klapprigeren Schaltwagens auf. Einer wollte uns in dieser Notlage dann tatsächlich noch unverschämter Weise Lackschäden aufs Auge drücken. Ich machte jetzt sauer ohne Ende erst mal Fotos von den Mitarbeitern, dem Übergabeprotokoll, das sie mitnehmen wollten und den Schäden am Auto. „Freundlicherweise“ war das neue Auto wieder total leergefahren und das alte Fahrzeug hatte noch einen fast vollen Tank. Die Mitarbeiter meinten, sie hätten kein Geld vom Chef bekommen, verschwanden aber dann zum Essen in die Raststätte.

Wir würden das Geld am Flughafen ja wiederbekommen,

wer`s glaubt…! 

 

 

Calacmul - Mayaruinen im entlegenen Urwald

Schweigend legten wir die einsame, schnurgerade Strecke zum Hotel nach Calakmul zurück, wo wir um 8 Uhr im Dunkeln ankamen.

 

Am offenen Empfang wurden wir, wie für mich bestellt, von einer grünen, sich windenden Schlange im Kampf mit ihrem Abendessen begrüßt. Schnell kramte ich meine extra starke Taschenlampe raus. Natürlich waren wir wieder im letzten Häuschen untergebracht und mussten uns den Weg durch die gruselige Dunkelheit bahnen. Die Hütte war aber recht komfortabel und ich traute mich sogar noch mal zum Restaurant zurück. Nach einigen kalten Bieren und mit ausreichender Beleuchtung schliefen wir schließlich unter dem Moskitonetz ein. 

 

Kohunlich - Eindrucksvoller Tempel der Masken

Tag 8:

 

Für uns stand heute fest, dass uns das Risiko zu groß war, die 60km nach Calakmul rein zufahren mit einem unzuverlässigen Mietauto, bei schlechten Straßenverhältnissen und womöglich ohne Handyempfang. Um 8.30 Uhr fuhren wir los. Am Abzweig nach Kohunlich konnte ich dann aber nicht widerstehen. Wenigstens eine kleine einsame Dschungelpyramide wollte ich noch sehen und bis dahin waren es nur 5km ab der Hauptpiste. Sofort reihte sich ein tiefes Schlagloch an das nächste Schlagloch. Hätten wir hier (und nicht erst bei der Übergabe am Flughafen) schon gewusst, wie der Zustand des Ersatzreifens im Kofferraum genau war ( ohne Luft und mit einem „Kaugummipropfen!“), hätten wir schon wieder Schweißausbrüche bekommen, aber die hatten wir ja eh wegen der fehlenden Klimaanlage.

 

In Kohunlich waren wir ganz allein und der Zauber des Dschungels nahm uns direkt gefangen. So ungefähr stelle ich mir auch Angkor Wat vor mit breiten Brettwurzeln, Pflanzen und Ranken, die sich um die Ruinen wanden und ihren Platz zurückerobern wollten. Andächtig liefen wir durch die weitläufige Anlage. Die riesigen Masken, die die Maskenpyramide säumten, waren gut erhalten und sehr beeindruckend. Von oben hatte man einen tollen Blick über den dichten Dschungel. Tatsächlich entdeckte ich in den Zweigen versteckt sogar einen wunderhübschen Tukan. Am Parkplatz zurück, konnte man von irgendwo die Geräusche von Brüllaffen hören. Zufrieden fuhren wir weiter Richtung Küste, zur Lagune Bacalar.

 

Laguna Bacalar - Lagune der sieben Farben

Gegen 12 Uhr erreichten wir die Lagune der „sieben blauen Farben“. Schon von der Straße aus sah man die verschiedenen Blautöne durch die Bäume schimmern. Bevor wir noch zum Hotel fuhren, machten wir einen ersten Fotostopp und waren fasziniert von der Lagune.

 

Unsere superhübsche, gut ausgestattete Hütte direkt am Wasser war zwar noch nicht bezugsfertig, aber wir durften uns schon auf den Liegen niederlassen und gönnten uns eine köstliche Piná Colada und einen riesigen Fruchtmix. Am kleinen Hotel führte ein Holzsteg ins Wasser hinein und endete mit einer Palappahütte unter der man herrlich in Hängematten chillen konnte. Außerdem gab´s Tretboote und Kanus umsonst. Schnell war klar, dass wir hier gerne noch mindestens eine Nacht länger geblieben wären. Um ins Wasser zu gelangen, brauchte man nur die Uferböschung hinunter und war schon im lauwarmen Süßwasser. Das fand ich super angenehm, kein Salz Abduschen nach dem Baden und kein klebriger Sand!

 

Gegen Abend machten wir es uns in den zwei Hängematten vor unserer Hütte so richtig bequem, schmökerten in unseren Büchern und grinsten uns alle fünf Minuten zufrieden an. Nach einem Dinner im Hotel hieß es wieder früh um 9 Uhr schlafen gehen.

 

 

Tag 9:

 

Zum Sunrise war ich schon auf den Beinen und knipste furchtbar kitschige Bilder mit Strohhütte, Meer und Palmen. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Terrasse mit Blick über die Lagune, überlegten wir eine Bootstour zu machen. Doch wir hätten vorher auschecken müssen und das wäre uns zu stressig geworden. So genossen wir den Vormittag nochmals in den Hängematten, entspannten, sonnten uns und badeten.

Um 14 Uhr ging die Fahrt weiter Richtung Tulum. Vorher machten wir noch einen Fotostopp am Hotel Bacalar, was etwas höher gelegen spektakuläre Ausblicke auf die vielfältigen Farben der Lagune bot. Die nahegelegene Cenote Azul war nicht so spannend.