Etappe 15. - 16. Tag:                                                               Port Mc Neill - Mckay Whalewatching - Miracle Beach - Little Qualicum Falls - Cathedral Grove - Tofino  

Tag 15:

 

Heute können wir unser Wunschfrühstück im Frühstücksraum der Familie mit riesiger Glasfront und Meerblick genießen. Unsere Gastgeberin legt am Abend vorher Zettel zum Ankreuzen aus und man kann bestellen, was man besonders gerne mag. Am liebsten hätten wir alles angekreuzt. Unser Gastgeber gibt humorige Geschichten zum Besten z.B. über den „ Zirkusbären“, der direkt vor der Haustür auf der Straßenballustrade balancierte und unterhält uns damit blendend. In einem dicken Bestimmungsbuch erklärt er uns die Erkennung und Registrierung der Orcas anhand von Fotos ihrer Rückenflossen. 

 

Um kurz vor 10 Uhr treffen wir am Büro der Mackays ein. Das Wetter ist zum Glück gut, die Sonne scheint und ein Weißkopfseeadler kreist über der Marina. Insgesamt nehmen heute nur 10 Personen an der Tour teil und wir haben reichlich Platz auf dem tollen Boot; der Naiad Explorer. Bill, unser Kapitän ist total nett und witzig und er gibt uns ein paar Erklärungen über die Orcas und den heutigen Tagesablauf. Bill hat besonders viel Erfahrungen und Wissen, denn er ist ein Forscher der ersten Stunde. Er hat Stubbs Whale Watching mit aufgebaut und später sein eigenes Unternehmen in Port McNeill gegründet.

 

 

Um kurz vor 10 Uhr treffen wir am Büro der Mackays ein. Das Wetter ist zum Glück gut, die Sonne scheint und ein Weißkopfseeadler kreist über der Marina. Insgesamt nehmen heute nur 10 Personen an der Tour teil und wir haben reichlich Platz auf dem tollen Boot; der Naiad Explorer. Bill, unser Kapitän ist total nett und witzig und er gibt uns ein paar Erklärungen über die Orcas und den heutigen Tagesablauf. Bill hat besonders viel Erfahrungen und Wissen, denn er ist ein Forscher der ersten Stunde. Er hat Stubbs Whale Watching mit aufgebaut und später sein eigenes Unternehmen in Port McNeill gegründet.

 

Anders als erwartet wählt Bill Mackay nicht die Route nach Port Hardy, sondern fährt den Johnstone Strait hinein Richtung Naturschutzgebiet Robson Bight. Bis zur Mittagszeit sehen wir nur kurz einen Minkwal, ansonsten hört Bill den Funk ab, informiert sich bei anderen Schiffen und hält ständig sein Fernglas an die Augen und sucht den Horizont ab. Wir sonnen uns am Oberdeck, genießen die schönen Ausblicke und lassen uns den Wind um die Nase wehen. Um 12 Uhr wird die Fahrt verlangsamt und wir dümpeln vor der Küste. Jetzt wird schon die leckere Muschelsuppe (clam chowder) gereicht, ich nehme noch einen Nachschlag. Bill bleibt allerdings im Führerhaus und hält weiter Ausschau nach den Orcas.

 

Und dann ist es endlich soweit! Endlich sehen wir die schwarzen Rückenflossen, auf die wir uns so gefreut haben. Wir erreichen den wohl sehr häufig gesichteten Pod A 30, dem  ca. 10 Orcas angehören. Die Mutter Tsitika dieses Pods wurde 1947 geboren, ist aber mittlerweile gestorben. Besonders eindrucksvoll ist die gigantisch große Rückenflosse ihres ältesten Sohnes Blackney; Blackney wurde 1970 geboren und ist im Moment eines der ältesten Männchen. Wir begleiten die Gruppe eine lange Zeit und wir können ihr Verhalten gut beobachten. Zwei jüngere Orcas machen sogar „ spyhopping“, d.h. sie stecken ihren Kopf aus dem Wasser, um sich zu orientieren. Allerdings hält Bill aber auch immer den vorgeschriebenen Abstand zu den Orcas ein und außerdem schwankt das Boot auch noch, sodass gute Fotos etwas schwierig sind. Als Bill schließlich abdreht, können wir uns kaum von dem Anblick der schönen Tiere trennen. 

An einer Stelle im Meer mit Verwirbelungen und Strömungen hält Bill erneut. Hier spielen gerne Wale. Und tatsächlich schon sehen wir eine Wasserfontäne emporschießen. Schon erhebt sich der riesige Buckel aus dem Wasser und das Tier ist wieder abgetaucht. Gespannt warten wir, wo der Wal wieder auftauchen wird. Gar nicht so leicht ihn zu entdecken. Doch dann gelingt mir ein Foto mit „winkender Fluke“ beim Abtauchen des Wales und ich hüpfe total happy auf und ab. Jippie, das war echt toll! Auf dem Rückweg begleiten uns einige Pazifischer Weißstreifendelfine; sie surfen und spielen auf den Wellen unseres Bootes. Gegen 15 Uhr erreichen wir den Hafen und wir verabschieden uns von Bill mit einer herzlichen Umarmung. Diese Tour können wir wirklich empfehlen. 

Um die Ecke knipsen wir noch den „ world largest bowl“ eine riesige überdachte Baumknolle. Im Supermarkt decken wir uns für ein leckeres Abendessen auf unserer Terrasse ein. Zuhause erzählen wir allen begeistert von unseren Erlebnissen und Fotos werden herum gezeigt. Dann sonnen wir uns noch im Deckchair. Mehrere Adler wechseln die Bäume direkt neben uns uns fliegen von links nach rechts, was für ein Schauspiel. Ein kleiner Schlepper zieht auf dem  Meer lange Flöße mit zusammengebundenen Baumstämmen hinter sich her. Das Floß ist so lang, dass unsere Nachbarn gemütlich zum Dinner gehen, nach einer Stunde zurückkehren und tatsächlich treiben die Stämme immer noch im Meer vor uns. Wir genießen den Sunset und freuen uns über den ereignisreichen Tag. Solch eine besondere Begegnung wie heute bleibt sicher ein Leben lang in der Erinnerung haften.   

     

 

Tag 16:

 

Nach einem leckeren Wunschfrühstück müssen wir uns leider von unserer tollen Unterkunft und den netten Gastgebern verabschieden. Heute haben wir wieder eine längere Fahrstrecke bis Tofino vor uns. In Campbell River tanken wir voll und halten kurz an den kunstvoll geschnitzten Holzfiguren des jährlichen Schnitzwettbewerbes. Auf mehrfache Empfehlung fahren wir auch noch zum Miracle Beach; der ist wirklich sehr schön, vor allem bei Ebbe. In kürzester Zeit  haben wir ca. 20 Sanddollars gefunden, nach denen man in Florida lange suchen und den Buckel dafür krumm machen muss, um einen zu finden. Damit legen wir ein Herz und schreiben Kanada 2015 dazu. Eine hübsche Krabbe kommt auch noch mit aufs Foto. 

 

Dann biegen wir Richtung Port Alberni ab. An der Touristenattraktion „ Ziegen auf dem Dach“ des Old Country Markets bei Coombs fahren wir vorbei und stoppen bei den Little Qualicum Falls. Vom Parkplatz laufen wir geradewegs auf den Fluss zu und laufen dann immer entlang der Canyonkante mit  netten Ausblicken in die Tiefe. Verkantete Baumstämme in der Schlucht zeigen, dass die Strömung hier teilweise extrem stark sein kann. Der Wasserfall ist jedoch wirklich sehr schön anzuschauen; auch nach den vielen Falls, die wir bereits vorher gesehen haben. In den darunterliegenden Pool könnte man so hineinspringen. An vielen Stellen schimmert das Wasser herrlich grün.

Die nächste Etappe, der MacMillan Provincial Park, ist schnell erreicht. Am Cathedral Grove, dem unter Naturschutz stehenden Regenwald, ist es schwierig einen Parkplatz zu bekommen und es ist ganz schön viel los. Wir laufen beide Rundwege links und rechts der Straße. Die riesigen Red Cedar Bäume und Douglasien sind hier teilweise über 800 Jahre alt. Staunend legen wir den Kopf in den Nacken; die Bäume können eine Höhe von 80 Metern und einen Umfang von bis zu 9 Metern erreichen. Der dunkle Wald sieht so verwunschen aus, wie im Kinofilm der Herr der Ringe. Ein Witzbold hat sogar einen kleinen Gartenzwerg aufgestellt. Wir bewundern die vielen grünen Farne, die Flechten und Moose, die die Bäume überziehen und die riesigen Wurzeln.   

 

 

Dann schlängeln wir uns auf dem immer enger und kurvenreicheren Highway 4 Richtung Tofino am Clayoquot Sound. Nachdem unsere ursprünglich gebuchte B&B Unterkunft geschlossen wurde, haben wir über airbnb eine Hütte im Wald nahe der Cox Bay gebucht. Je näher wir der Unterkunft kommen, desto mulmiger wird mir. Die Straße säumen dichte, undurchdringliche düstere Küstenregenwälder; da drin sollen wir wohnen? Nach mehreren Fehlversuchen finden wir dann den eigentlich gut beschriebenen Abzweig zu unserer Hütte. Hier befindet sich auf einer Baumlichtung mit alten Cedarbäumen eine Ansammlung mehrerer neugebauter moderner Holzhütten. Surfer im Wetsuite gerade die letzte Welle abgeritten, kommen uns schon lässig auf dem Fahrrad entgegen. Die gesamte Nachbarschaft scheint komplett auf Surfen ausgerichtet zu sein. Echt cool hier. Endlich finden wir unsere Hütte und über eine Holztreppe gelangen wir in die Wohnung. Die Vermieterin hat die Tür offen gelassen, der Schlüssel und eine Mappe mit allen wichtigen Infos liegen auf dem Küchentisch. Die Wohnung ist modern mit Ikeamöbeln ausgestattet und wir fühlen uns auf Anhieb sehr wohl.

 

Wir hiefen schnell die Koffer rein und fahren dann zum nächsten Strand, dem schicken Chesterman Beach. Wir laufen durch den Wald vor zum Strand und uns eröffnet sich die ganze Schönheit der Natur. Ja, genauso haben wir uns die Strände hier vorgestellt, aber alles ist noch viel schöner. Der Strand ist unendlich weitläufig, man kann wunderbar spazieren gehen, vor allem bei Ebbe, wenn der harte Sand noch geribbelt von den Wellen vor einem liegt und in den Vertiefungen das Restwasser glitzert.  Es ist nie voll, denn die Menschen verlaufen sich irgendwo in der Ferne. Ein leichter Gischtnebel vom kalten Pazifik hängt immer in dunstigen Schwaden über dem Strand. Und natürlich kann man hier toll die Surfer beobachten.

 

Nun wollen wir uns erst mal das kleine Fischerörtchen Tofino anschauen. Jetzt am Abend ist es recht voll und die Touristen bummeln auf der einen Hauptstraße, dem Ende des Pacific Rim Hwy, entlang an der die meisten Geschäfte, Restaurants und der Supermarkt liegen. Wir haben Hunger und entscheiden uns für eine riesige Pizza bei Tony`s Pizza und die verspeisen wir direkt auf der Bank vor dem Laden. Anschließend laufen wir runter zur kleinen Marina zum Bootsanleger für die Wasserflugzeuge; so langsam auf der Suche nach der passenden Sunset Location. Hier soll eine davon sein, die wir aber nicht ausprobieren werden.

 

Schließlich entscheide ich mich dafür zum nahe gelegenen Tonquin Beach zu laufen. Hiervon hatte ich einige vielversprechende Fotos im Internet gesehen. Über einen Holzboardwalk geht man über viele Stufen durch dichten Küstenregenwald runter zum Strand. Der Strand ist nicht so weitläufig und er ist fast menschenleer. Schnell erkenne ich, dass dies hier der beste Fotostandort überhaupt ist für den Sunset. Kommt man auf den Strand, wenden sich automatisch alle Leute nach rechts und klettern dann auf den bei Ebbe vorgelagerten Felsen, um den Sunset genießen zu können. Ich bemerke jedoch direkt die spiegelglatte große Wasserpfütze hinter der Felseninsel, die wohl auch bei Ebbe nie ganz abläuft. Schon probiere ich den besten Winkel zum Fotografieren zu finden. Und als die Sonne dann dem Horizont entgegen rutscht, ihn in allen Rot- Orangeschattierungen beleuchtet, gelingen mir die wohl schönsten Fotos dieses Urlaubes. Schließlich färbt die Sonne auch noch die Wolken von unten blutrot ein, die Felseninsel mit den typischen krumm gewachsenen Bäumen spiegelt sich als dunkler Schatten absolut symmetrisch im Wasser. Wahnsinn, was für ein sensationeller Sunset!