Etappe 21. - 24. Tag:                                                         Victoria - Swartz Bay - Tswawassen - Vancouver - Stanley Park - Cypress PP - Canada Place - Gastown - False Creek - Granville Island - Vancouver Aquarium - Queen Elisabeth Gardens - Kitsilano Beach   

Tag 21:

 

Nach einem guten Frühstück und einem Schwatz mit neuen englischen Gästen ist heute Morgen noch genügend Zeit ein paar Kleinigkeiten in Victoria anzuschauen. Nach Hop on Hop off Manier halten wir zuerst in Chinatown am Eingangstor und ich laufe kurz durch die enge Fantan Gasse. Anschließend stoppen wir am Royal BC Museum; jetzt stehen sind die Totempfähle im Thunderbird-Park im richtigen Fotolicht.

 

 

Außerdem machen wir noch einen Abstecher zum nahen schottischen Craigdarroch Castle. Ein Fotostopp bei diesem Märchenschloss genügt jedoch.

 

Schließlich fahren wir ein zweites Mal zur Fishermanswharf, denn hier hat es mir besonders gut gefallen. Ich schlendere nochmals zwischen den tollen Hausbooten umher und am frühen Mittag beschließen wir schon bei Barf`s Fish and Chips etwas zu essen. Ich bestelle Muscheln und es schmeckt einfach nur vorzüglich!

 

Nun wird es aber Zeit Richtung Swartz Bay zu fahren. Wir sind viel zu früh am Fähranleger und werden kostenlos auf die noch im Hafen liegende Fähre nach Tswawassen umgebucht. Und schon legen wir um 14 Uhr ab. Super, da haben wir keine Wartezeit und kommen früher in Vancouver an. Bye, bye Vancouver Island, traurig blicke ich noch mal zurück, es war so schön hier!

 

Unsere Fährstrecke gilt als die Schönste, denn sie führt durch die Gulf Islands. Nach 30 Minuten hält die Fähre voll aufs Land zu und ich denke fast, dass wir schon da wären. Doch plötzlich dreht der Kapitän stark bei und tutet so laut, dass wir zusammen zucken und uns die Ohren zuhalten. Wir fahren langsam durch einen ganz schmalen Meeresarm und uns kommt die nächste Fähre auch schon entgegen. Eine wirklich spannende und interessante Fährstrecke, fast wie eine Mini - Inside Passage. Wir halten angestrengt Ausschau nach Walen, die hier öfter gesichtet werden, doch wir haben leider kein Glück.

 

In Tswawassen rollen wir zügig von der Fähre, haben jedoch stockenden Verkehr vor Vancouver. 

 

Gegen 17 Uhr erreichen wir Downtown / Westend, wo wir über airbnb ein Zimmer gebucht haben. Natürlich sind wir erst mal mit dem Einbahnstraßensystem und dem „Nicht Abbiegen Dürfen“ überfordert und T. hat Vancouver schon wieder über die Brücke der Burrard Street verlassen. Mist, wir müssen noch eine Ehrenrunde drehen, bis wir unsere Unterkunft endlich erreicht haben.

 

Doch dann klappt alles gut: wir schellen an unserem Hochhaus, unser netter Host geleitet uns direkt in die kostenlose Tiefgarage, per Aufzug geht es mit unseren Koffern in den 9. Stock und schon fühlen wir uns wie richtige Vancouverianer. Die bodentiefen Fenster eröffnen einen Rundumblick auf die glitzernde Hochhaus –Kulisse der Stadt. Puh, da wird einem ja fast schwindelig. Unser Zimmer ist schick eingerichtet und hat ein modernes separates Bad. Wohnzimmer und Küche dürfen wir mitbenutzen.  

 

Bald brechen wir per Auto zu einer kleinen abendlichen Orientierungsrunde auf. Wir stoppen an der English Bay und umrunden dann einmal den Stanley Park. Es werden kleinere Stopps eingelegt: am Totempfahl Park, an der Statue des Sprinters Harry Jerome mit Blick auf den Canada Place, am Brockton Point Lighthouse und an der Lionsgate Bridge

 

Nachdem wir wieder in der Tiefgarage geparkt haben, suchen wir zu Fuß etwas zu essen. Wir laufen entlang der Davie Street, hier gibt es mitten zwischen den Hochhäusern eine öffentliche Gartenanlage, auf kleinen Parzellen werden Tomaten und allerlei Kräuter gezogen.  Wir wundern uns zunehmend. Die vielen Bars und Restaurants aus aller Welt sind gut gefüllt, jedoch überwiegend mit Männern. Wieder einmal sind wir hier im Westend in die schwulen Szene geraten, auch unsere Hosts sind schwul. Die gesamte Davie Street wird schon für die am Wochenende stattfindende Gay-Parade bunt geschmückt. Hier sind sogar die Zebrastreifen fest in Regenbogenfarben auf die Straße gemalt. Wir entscheiden uns für ein Thai-Restaurant und essen wirklich gut und günstig.  

Zum Sunset fahren wir wieder über die Granville-Brücke zur False Creek.  An der W1st Ave parken wir und laufen vor zum Boardwalk am Wasser. Von hier aus hat man eine supertolle Aussicht auf den beleuchteten Golfball, die Glaskuppel des Science World Museum und auf das Fußballstadion. Viele junge Leute sind aktiv; joggen auf der schön angelegten Uferpromenade oder trainieren im Verein auf den zahlreich vertretenen Drachenbooten. In der False Creek liegen viele Segelboote und Jachten. Es gibt auch schicke Bars, in denen man den Blick auf Vancouver bei Nacht richtig genießen kann. Ich baue mein Stativ auf und versuche alle Lichter und Gebäude mit aufs Foto zu bannen. Doch wir hätten uns für einen optimalen Standort besser nach links wenden sollen, Richtung Hinge Park. Egal, auch so gelingen uns tolle Nachtaufnahmen. 

 

Tag 22:

 

Heute morgen starten wir gemeinsam mit unserem Gastgeber in den Tag. Er ist im Businessanzug und wir erfahren noch allerlei Interessantes über seinen Arbeitstag. Er hat uns auch schon Kaffee gekocht und einen leckeren Muffin und Obst bereitgestellt. Wir dürfen uns aus seinem Kühlschrank bedienen und Joghurt und Milch mitnutzen.

 

Wir fahren zuerst wieder mit dem Auto los. Gleich um die Ecke an der English Bay fotografiere ich die dekorative Inukshuk Figur (ich merke mir immer Schnick-schnack-schnuck), das Symbol der Olympischen Winterspiele 2010.

 

Ein 2. Stopp gilt den A-maze-ing Laughter, den riesigen lachenden Statuen, die seit 2009 am Morton Park aufgestellt wurden. Die lustigen Figuren sind in verschiedenen lachenden Positionen dargestellt und verbreiten wirklich Freude. Auf unserer nun schon zweiten Runde durch den Stanley Park, halten wir auch nochmals an einigen Sightseeing Stellen.  

 

Anschließend fahren wir über die gigantische Lionsgate-Bridge nach North-Vancouver zum Cypress Provincial Park. Vom Aussichtspunkt oben soll man einen recht guten alternativen Ausblick auf die Stadt haben, ohne teuer mit der Gondel auf den Groose Mountain fahren zu müssen. Wie auf den Infotafeln beschrieben liegt aber eine braune Dunstglocke über Vancouver City. Über den Marine Drive fahren wir dann wieder zurück in die Stadt und parken in unsere Tiefgarage.

 

Von jetzt an müssen wir uns die Stadt wirklich erlaufen. Entlang der Howe/ Hornby Street mit seinen gigantischen verspiegelten Wolkenkratzern verrenken wir uns unsere Hälse. Weiter geht es bis zum lebendigen Robson Square. Die tieferliegende Eishalle ist natürlich im Sommer nicht in Betrieb, doch sollen hier regelmäßig öffentliche Tanzveranstaltungen stattfinden. Umliegend sind das Gerichtsgebäude, die Kunstgalerie und auch mal wieder das bekannte Fairmont Hotel. Die Leute machen Mittagspause auf den zahlreichen Stufen und kaufen sich an Foodtrucks ihr Essen.

 

Schließlich erreichen wir den tollen Canada Place, den Terminal für Kreuzfahrtschiffe. Auch das Pan Pacific Hotel ist in dem Komplex untergebracht. Der ganze Anleger ist selbst sehr aufwendig, wie ein Segelschiff gestaltet. Und wenn man sich der Illusion hingibt, denkt man fast man wäre selbst auf einem richtigen Schiff. Es sind zum Glück wenig Menschen unterwegs und wir laufen am „Deck“ entlang und genießen die tollen Blicke auf schneeweißen Segel vor blauem Himmel. An einigen Stellen sind am Boden gelbe „ Selfie-Füße“ aufgemalt, so hat man direkt einen Hinweis auf die perfekte Knipsposition. Am „Bug“ hat man dann einen weiten Blick in die Hafenbucht bis zur Lionsgate Bridge.

 

Dann schlendern wir rüber zum Gebäude des Convention Centre, jetzt mit einem gesamten Überblick auf den Canada Place. Auf der anderen Seite gibt es einen großen Platz auf dem wohl viele Aktivitäten stattfinden. Dort steht auch das „Olympische Feuer“, doch wegen eines dort aufgebauten Farmers Market, brennt es leider nicht. Schade! Dann schlendern wir eben etwas über den Trödelmarkt. Von hier hat man auch einen guten Blick auf den Stanley Park und wir beobachten den Start einiger Wasserflugzeuge, der Flughafen liegt direkt unterhalb.

 

Eine Statue des „ Digital Orca“ kann man auch noch bewundern.  

 

Nun laufen wir weiter in Richtung historischen Stadtteil Gastown und statten der weltweit ersten dampfbetriebenen Dampfuhr ( Steam Clock) einen kurzen Besuch ab. Natürlich ertönt auch zu jeder Viertelstunde das kultige Westminstergeläute. Wir schauen uns auch einige Geschäfte an und erreichen dann die Statue von „Gassie Jack“ am Maple Tree Square. Hier gibt es sogar ein kleines Flatiron Haus, wie in New York.   

 

Nun wollen wir unsere Rundtour Richtung Chinatown fortsetzen. In dieser Gegend lungern nun viele Obdachlose und andere dustere Gestalten herum. Wir sehen, dass wir schnell weiterkommen und lassen Chinatown links liegen.

 

T. möchte ein T. Shirt der Vancouver Eishockey –Mannschaft kaufen und wir erreichen bald das Stadion und den darin liegenden Canucks-Fanshop. Erfolgreich verlassen wir das Geschäft und sind froh, dass wir nun die False Creek erreicht haben, denn unsere Füße sind mal wieder platt, es ist warm und wir sind müde vom vielen Laufen. 

 

Am Bootsanleger hüpfen wir in einen der bunten Aqua-Busse, die die Leute zu verschiedenen Fähranlagern entlang der False Creek bringen. Auf dem Wasser ist jede Menge los, von der großen Luxusjacht bis zum Standup-Paddler sind hier sämtliche Wasserfortbewegungsmittel vertreten. Wir schaukeln an der im Abendlicht glitzernden Hochhauskulisse und am schicken Yachthafen von Yaletown vorbei und steigen dann am Granville-Island aus. Eine oder gleich mehrere Fahrten mit dem lustigen Aqua-Bus kann ich nur sehr empfehlen.

 

Granville Island hatte ich mir gar nicht so nett vorgestellt. Wir nehmen einen Drink im stylischen Bridges Restaurant und ruhen uns mit Blick aufs Wasser und auf die mächtige Burrard Brücke aus. Toll wie die zahlreichen Segelboote und Schiffe hintereinander langsam in Richtung offene English Bay am Horizont verschwinden.

 

Dann bummeln wir noch durch einige schöne Galerien und hübsche Geschäfte. Im Public Market gibt es auch die verschiedensten Leckereien zu bewundern. In der großen Imbisshalle holen wir uns dann an einem der zahlreichen Fastfood-Stände aus aller Welt unser Abendessen. Nach Hause ist es nicht weit; wir können wieder den Aqua-Bus nutzen und steigen direkt an der Hornby Street wieder aus. Wir wohnen direkt zwei Querstraßen weiter. Wir duschen und ruhen uns aus.

 

Da es sich zuzieht, fällt der Sunset aus, doch wir fahren noch mal zur Läufer-Statue am Stanley Park und wollen die Skyline von Vancouver mit dem Lookout Tower fotografieren. Der Canada Place wird aus aktuellem Anlass hübsch in allen Regenbogenfarben hell erleuchtet. 

Tag 23:

 

Heute können wir ausschlafen. Wie der Wetterbericht vorhergesagt hat, regnet es. Schade, denn eigentlich war geplant, dass wir uns heute ein Fahrrad mieten und wir hätten auf den bestens ausgebauten Radwegen Vancouver entlang der Seawall umrundet. Unsere Gastgeber haben uns die Wohnung überlassen, sie fahren nach Vancouver Island zu Verwandten. Wir trinken erst mal einen Kaffee und lesen etwas. In einer nahen Bäckerei frühstücken wir dann nochmals ausgiebig.

 

Obwohl wir eigentlich keine Lust haben etwas drinnen zu unternehmen, entscheiden wir uns schließlich das Vancouver Aquarium zu besuchen. Es liegt im Stanley Park und wir ziehen ein teures Parkticket. Außer uns hatten noch gefühlte 1 Mio andere Touristen und Familien die gleiche Idee. Eine lange Warteschlange bildet sich vor dem Aquarium. Drinnen schieben sich die Menschenmassen an den Aquarien vorbei. Es ist laut und sehr wuselig. Das Aquarium ist jedoch schön angelegt und ist nach Themenbereichen sortiert: Tropische Fische, Amphibien, Unterwasserflora und -fauna an Kanadas Küsten, Leben in der Arktis. Man bekommt eine große Vielfalt zu sehen und viele Infos über Naturschutz und die Rettung der Ozeane. Toll sind die runden Aquarien mit den darin schwebenden Quallen. Die Außenbecken für Seeotter, Pinguine, Delfine, und den geretteten Orca sind ziemlich klein. Wir schauen uns die kurze, aber informative Beluga Show an und die zwei Beluga Wale erinnern an freundliche weiße Gespenster. Die Wartezeit für das 4D Kino schenken wir uns und nach zwei Stunden verlassen wir das Aquarium wieder.

 

Im Nachhinein wäre das Museum of Anthropology vielleicht die bessere Wahl für einen Regentag gewesen?

 

Nachdem wir kurz etwas gegessen haben, bleiben wir den Rest des Abends in unserer Wohnung. Wir packen in Ruhe unsere Koffer und lesen gemütlich.

 

Tag 24:

 

Heute ist Abreisetag. Es bleibt jedoch noch Zeit für Unternehmungen am Vormittag. Wir fahren zum  höher gelegenen Queen Elizabeth Park. Wir können viele Asiaten beim Frühsport beobachten. Ich fühle mich fast nach Vietnam versetzt. Die Frauen stehen in Aerobic -Gruppen zusammen und schütteln ihre Arme zu „ Freude schöner Götterfunken“, was plärrend aus einem uralten Recorder abgespielt wird, aus. Das sieht wirklich komisch aus. Die Männer führen geschmeidige Thai Chi Übungen aus. Vom Blödel Conservatory aus gibt es einen schönen Ausblick auf Vancouver und die dahinterliegenden Berge. Ich finde dieser Ausblick ist einen Abstecher wert.

 

Nun fahren wir in einem weiten Bogen entlang des Marine Drives bis zum Kitsilano

( Kit`s) Beach. Am Kitsilano Beach  liegen dicke Baumstämme zum Anlehnen und es gibt auch einen großen Außenpool und einen Kinderspielplatz. Es soll der Szene und In-Strand von Vancouver sein, doch mit Venice Beach kann er nicht wirklich mithalten. Doch jetzt am Wochenende sind viele durchtrainierte Jogger unterwegs und die Beachvolleyball Felder sind voll belegt mit jungen Leuten im knappen Badedress. Man hat von hier einen tollen Blick auf die Hochhäuser Vancouvers und auf die English Bay. Wir setzen uns in ein stylisches Café mit Meerblick und genießen ein letztes typisches Frühstück im Sonnenschein. 

 

Gegen 13 Uhr holen wir dann unser Gepäck, laden ein und fahren zum nahen internationalen Flughafen.

 

Die Autoabgabe bei Alamo ist schnell und völlig problemlos. Da wir am Abend vorher schon online eingecheckt haben, ziehen wir freundlich grinsend an der endlos langen Warteschlange vorbei und können sofort unser Gepäck abgeben. Die Wartezeit bis zum Flug verbringen wir mit den üblichen Aktionen im angenehmen Flughafengebäude.

 

Zum Glück konnten wir Plätze am Notausgang reservieren und T. streckt erfreut seine langen Beine aus. Der Flug verläuft reibungslos und ohne weitere Vorkommnisse.

 

 

Bye, bye Kanada ….