Weltkulturerbe Old Stone Town,                                  Faszinierende Altstadt mit morbidem Charme

Im Westen der Insel, liegt die Hauptstadt Sansibar City mit der einzigartigen Altstadt Stone Town. Der Besucher findet einen Schmelztiegel der Kulturen. Den Namen Stone Town „Steinerne Stadt“ erhielt Sansibars Hauptstadt und ehemals wichtiges Handelszentrum im Indischen Ozean wegen der imposanten Bauten aus Korallenstein.

 

Arabische Händler brachten den Islam, die Sultane von Oman die prachtvollen Paläste. Die kunstvoll geschnitzten Swahili-Türen sind das Vermächtnis indischer Händler und prägen das Stadtbild.

 

Aufgrund des Reichtums an verschiedenen Architekturstilen und Kulturen wurde die Altstadt von Stone Town zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Beim massiven Verfall und bröckelnder Fassaden vieler historischer Gebäude Stone Towns fragt man sich allerdings, wohin die UNESCO Gelder versickern.

 

Stone Towns Altstadt lässt sich einigermaßen problemlos zu Fuß entdecken. Man lässt sich einfach durch die hinteren Gassen von Stone Town mit kleinen Läden treiben und man erlebt ein authentisches Flair. Der vom Hotel ausgehändigte Stadtplan bietet eine recht gute Orientierung, um alle interessanten Sehenswürdigkeiten zu finden. Sollte man sich doch einmal in dem Gewirr verirren, weisen einem die Einheimischen schnell wieder den richtigen Weg. Nach einigen unnötigen Umwegen, finde ich mich jedoch bald gut zurecht.

 

Der morbide Charme dieser alten Stadt fasziniert mich und ich beginne begeistert auch die letzten Winkel zu erkunden. Im Labyrinth der unzähligen engen Gassen riecht es jedoch nicht mehr nach Zimt und Nelken, sondern eher moderig und die Pfützen des morgendlichen Regengusses verstärken diesen unangenehmen Geruch noch.

 

Letztendlich hatte ich mir die verblichene Schönheit der Altstadt von Stone Town spannender vorgestellt; zwei Tage reichten völlig aus, um sie zu entdecken oder noch ein authentisches Souvenir zu erstehen. Da Teile der Stadt streng muslimisch geprägt sind, sollten Besucherinnen möglichst auf freizügige Kleidung verzichten.

"Zansibar Coffee House" 1001 Nacht in der Altstadt

Das von uns gebuchte Zanzibar Coffee House wurde 1885 von Sultan Said Bargash erbaut und liegt mitten im Herzen der Altstadt.

Unten befindet sich das gut besuchte Cafe mit hervorragender Bäckerei. In der angeschlossenen wohlriechenden Kaffeerösterei bekommen Gäste eine kleine Vorführung des Malvorganges präsentiert.

 

Unser exotisches Zimmer, die große Arabiqua Suite, ist mit farbenprächtigen Antiquitäten im arabischen Stil eingerichtet. Von der Dachterrasse, auf der man als Gast auch ein leckeres Frühstück serviert bekommt, hat man einen tollen Panoramablick. Die Backwaren werden traditionell in einem Bastkörbchen an einem Seil ganz nach oben transportiert, damit die Angestellten nicht die vielen Treppen laufen müssen.

 

Aufwendige Schnitzereien und Verzierungen - Traditionelle Swahili Türen in den Gassen von Stone Town

Aufwendige Schnitzereien und Verzierungen -             Traditionelle Swahili Türen in den Gassen von Stone Town

Exotisches Restaurant Emerson Spice on Hurumzi - Speisen auf einem Rooftop wie 1001 Nacht

Ein magischer Ort für ein ganz besonderes Dinner befindet sich auf der Dachterrasse des historischen Hotels Emerson Spice on Hurumzi, das wohl die beste Küche der Stadt hat. Es gibt ein mehrgängiges persisches Menü mit vielen Meeresfrüchten zum Dinner.

Frühzeitige Reservierung mit Anzahlung ist ratsam.

 

Wir kommen allerdings nachmittags auf das Rooftop, um den wunderbaren Rundumblick über die rostigen Dächer der Altstadt ohne Gäste fotografisch einfangen zu können. Die freundlichen Angestellten freuen sich über eine Ablenkung und scherzen fröhlich mit uns. Wie in 1001 Nacht sitzt man hier oben geschützt unter einem Baldachin auf bunten Bodenkissen, während eine sanfte Brise weht und die Sonne im Meer versinkt.  

 

Lokaler Darajani Markt - Erlebnis Fleischhalle

Der lokale Darajani Market für Fisch und Fleisch ist nichts für empfindliche Gemüter und vor allem Nasen.

Wenn man durch die großen Hallen an den Fisch- und Fleischständen vorbeiläuft, bekommt man den Eindruck, dass hier wohl nie geputzt wird. Die Tische und Wände sind verkrustetet und mit geronnenem Blut bespritzt. Die Händler lümmeln sich auf ihren Ständen oder palavern mit ihren Nachbarn.

 

Lokaler Darajani Markt - Erlebnis Fischhalle

Spannend ist vor allem die laute Fischauktion, an der die einheimischen Frauen allerdings nur aus dem Hintergrund  teilhaben können. Hier bekomme ich von stolzen Fischern exotische Fische präsentiert und sogar ein großer Hai wird gerade präpariert.

 

Wieder im Hotel zurück, ziehe ich mich erst einmal um und nehme eine kräftige Dusche, denn ein penetranter, unangenehmer Fischgeruch hängt an mir und meiner Kleidung.

 

Lokaler Darajani Markt - Erlebnis Obst- und Gemüsestände

Besser gefallen mir da schon die hübsch dekorierten Obst und Gemüsestände, auf denen Paprika, Zwiebeln und Zuchini kunstvoll aufeinander getürmt werden.

 

Gewürze mag ich hier nicht kaufen, denn ich bezweifle, ob die Ware hier  wirklich frisch ist. Vor den Markthallen befindet sich der Daladala - Bahnhof und man kann wunderbar das geschäftige Treiben der Händler beobachten.

 

Der Kanga Straßenmarkt (Textilien) liegt direkt gegenüber vom Darajani Market. Die bunten, bedruckten Tücher werden von den Frauen vielseitig eingesetzt als Wickelkleid, Tischtuch oder Tragetuch. Auf jedem farbenfrohen Tuch findet man auch ein afrikanisches Sprichwort.

 

Mobile Garküchen - Forodhani Gardens und Night Market

Hier an der langen Promenade treffen sich Einheimische und Touristen zum allabendlichen Spaziergang mit romantischem Sunset, um die tolle Kulisse zu genießen.

 

Die Jugendlichen vollführen wagemutig Kopfsprünge von der Mole und freuen sich über den johlenden Beifall der Zuschauer. Abends werden die mobilen Garküchen aufgebaut und es raucht an allen Ecken.

Die Grillspieße und Meeresfrüchte an den Ständen sehen schon ziemlich appetitlich aus, doch nach dem erlebnisreichen Marktbesuch bin ich doch lieber vorsichtig und probiere nur ein paar Pommes.

 

Sunset unter Einheimischen am Stadtstrand von Stone Town

Ehemaliger Sklavenmarkt

Ein eindrückliches Denkmal ist der letzte Sklavenmarkt Afrikas (bis 1873).

 

Die vom afrikanischen Festland verschifften Sklaven wurden in Stone Town tagelang in überfüllte düstere Kerker eingesperrt, in denen es kaum Sauerstoff gab. Sich überhaupt in den ehemaligen Kerker zu begeben, ruft bei mir schon beklemmende Gefühle hervor.

 

Unser Guide, eine Führung ist im Eintrittspreis bereits enthalten, zeigt uns die Stelle des ehemaligen Sklavenmarktes, wo einst die Sklaven ausgepeitscht wurden, um ihre Belastbarkeit zu testen. Hier wurde zum Gedenken eine anglikanische Kirche erbaut.

 

Vor der Kirche ist ein eindrückliches Kunstwerk von Antony Gormley in die Erde eingelassen. Steinerne Figuren von Sklaven in alten Ketten, die noch aus dieser Zeit stammen.

 

House of Wonders (Bait el Ajaib)