Monkey Mia - Francois Peron NP - Carnevon

 

5. Tag: Kalbarri – Monkey Mia

 

Auch heute war die Piste zum Nature Window gesperrt. Schade! Wieder kamen wir an ganzen Blumenteppichen in blau, gelb und rosa vorbei. Einmal bogen wir kurz in eine Seitenstraße, um schnell ein Foto zu machen. Ich machte einen kleinen Schritt in die bewachsene Böschung hinein, den 2.Schritt machte ich doch seeehr vorsichtig. Habe eine kleine „Schlangenphobie“. Und zu Recht!

Wäre ich einfach drauflosgestapft hätte ich voll auf eine eingerollte fette Schlange getreten. Ich knipste dann lieber erst mal aus dem Türeinstieg und musste die nächsten 100km meinen Puls wieder auf normal bringen. Dummerweise hat mich dann den ganzen Urlaub eine latente Schlangenangst begleitet.

 

 

Nach einem Stopp am Overlander Roadhouse bogen wir Richtung Shark Bay ab. Wir hatten genügend Zeit und besuchten die Stromatlithen und die Muschelmauern bei der Hamelin Pool Telegraph Station. Danach ging`s zum Shell Beach. Meine Kamera kam hier mal wieder mit der Belichtung nicht mehr klar. Einfach zu viel Weiß und zu viel Licht! Nächster Halt war beim Eagle Bluff. Von einem Boardwalk mit Erklärungen konnte man in das flache Wasser mit tollen Grünfärbungen unten schauen und eine kleine vorgelagerte Insel sehen. Wir hielten nach Meeresbewohnern Ausschau, doch konnten wir nichts entdecken. Es war recht windig und wie im gesamten Urlaub hatten wir kaum Fliegen. Am Straßenrand sahen wir einen armen, einsamen Emu, der von einem Raben immer wieder attackiert wurde. 

In Denham machten wir einen Orientierungsstopp und aßen in einem Café Burger und einen leckeren Salat. Direkt daneben befand sich das Visitorcenter. Danach fuhren wir zum Check In nach Monkey Mia. Dort bekamen wir, juchu, ein kleines Upgrade auf die Beachfront Villa. Da machten wir es uns auch sofort auf der Veranda gemütlich und genossen den Abend am Meer.

 

6. Tag: Monkey Mia – Francois Peron NP

 

Schon früh am Morgen guckte ich von unserer Beachfront Villa mit bester Lage, ob sich schon die Delfine blicken ließen. Dann schlenderte ich am Strand entlang bis zum Peer. Doch dort waren schon Schilder aufgestellt und man wurde von einer netten Rangerin aufgefordert auf dem Boardwalk zu warten. Alles aus Tierschutzgründen. Ok, wir haben uns erst mal einen heißen Kaffee geholt und beobachteten, wie immer mehr Leute ankamen. Dann zeigte sich auch schon gegen 7.30 Uhr die 1. Rückenflosse. Insgesamt waren ca. 4-8 Delfine gekommen, doch sie wollten nicht so recht nahe kommen. Die Rangerin erlaubte nun allen bis zur Wasserkante zu treten und später als die Delfine näher kamen, durfte man mit den Füßen auch rein. Es wurde allerlei Interessantes über die Delfine erklärt. Uns war es jedoch zu voll, in der Hochsaison wurden sogar 700 Menschen gezählt!

 

Wir hatten gegen 8.30 Uhr erst mal genug von dem Rummel und verschoben das Delfinprogramm auf Morgen. Zum Frühstück machten wir wieder einen kurzen Stopp in Denham im Café. Jetzt ging das 1. Offroad Abenteuer los. Der Francois Peron NP. Darauf hatte ich mich schon sehr gefreut.  Am Abzweig direkt unter dem Schild entdeckte ich dann meine erste rote Stuart Desert Blume.

 

Meine Sorgen, wie und wo man denn die Luft aus seinen Reifen lassen könne, klärte sich dann schnell. Direkt an der Parkeinfahrt gibt es fest installierte Stationen mit Kompressor. Man konnte also dort ganz easy, mit Anleitung auf Deutsch, Luft ablassen bzw. füllen. Schnell noch den Allradgang einlegen und dann eröffnete sich vor uns kilometerweit und schnurgerade die rote Sandpiste. T. fuhr anfänglich konzentriert, doch bald hatte er sich schon an das Sandfeeling gewöhnt. 

 

 

Der Plan war bis ganz hoch zu fahren und das „Feld“ von hinten aufzurollen. So hatte man die Zeit besser im Blick.  Wir konnten uns an der roten Piste gar nicht satt sehen. Auch hier gab`s wieder hübsche lila Wildblumen. Dann fuhren wir eine Strecke entlang der großen Salzseen. Der erste Stopp war dann an der Bottle Bay. Dort hatte ich schon die schönsten Fotomotive vermutet, doch irgendwie stimmten meine Infos nicht. Wir fuhren dann schnell weiter bis zum Cape Peron. Besonders an den Abzweigen gab es sehr tiefsandige Stellen, da wurde mir schon etwas anders zumute. Am Kap angekommen, waren wir wirklich begeistert. Wieder mal waren wir ganz alleine hier und konnten die Natur in vollen Zügen genießen.  Wir wanderten einen Wanderweg ca. 1h entlang der Küste mit spektakulären Blicken: blaues Meer, weißer Sand, rote Dünen. Am Strand unten sah man riesige Kormorankolonien. Schließlich drehten wir um und fuhren noch einen weiteren Aussichtspunkt an, den wir bei der Wanderung fast schon erreicht hatten.  

 

 

Auf dem Rückweg hieß es dann wieder "schwitzen" an einigen tiefen Sandstellen. Zweimal kroch ein unförmiger Tannenzapfenskink über die Straße und wir konnten auch schöne Fotos machen. Gegen Nachmittag steuerten wir dann noch die Big Lagoon an. Leider zog sich nun der Himmel etwas zu. Unterwegs kam uns ein einsamer Jogger entgegen. Auf dem Rückweg war er verschwunden, man sah nur noch anhand der Fußspuren, dass er wohl vor uns schon die Strecke geschafft hatte; Wahnsinn! An der Lagune schlenderten wir noch etwas entlang und machten uns dann schweren Herzens auf den Rückweg. Glücklich, nicht stecken geblieben zu sein, füllten wir unsere Reifen wieder voll. Dann besichtigten wir noch kurz das alte Homestead. In Denham gab`s Abendessen im gleichen Café und dann stoppten wir spontan zum Sunset an der Little Lagoon. Wieder waren wir ganz alleine. Es wurde der perfekte Sunset. Das flache Wasser war spiegelglatt, die Sonne ließ die zahlreichen Wolken in allen Rottönen leuchten und all das spiegelte sich auch noch im Wasser. Unglaublich!

 

 

7. Tag: Monkey Mia – Carnevon

 

Heute hatten wir nochmal den ganzen Vormittag Zeit für die Delfine. Diesmal waren nicht mehr ganz so viele Leute da. Es wurden nur ein oder zwei Fische verfüttert. Anfassen darf man die Delfine schon lange nicht mehr. Es gab dann noch eine zweite und dritte Fütterung in kurzen Abständen bis ca. 12 Uhr. Da waren wir dann schon fast alleine. Viele Leute dachten wahrscheinlich: "Das war`s jetzt", und sind wieder losgezogen. Aber die Delfine halten sich weiterhin in der Nähe auf und kehren immer wieder zurück. Eine Zeit lang konnte man sie sogar in der Schwimmerzone beobachten, wie sie gemeinsam kleine Fische jagten. Sie trieben sich die Fische regelrecht zu und entwickelten enorme Geschwindigkeiten. 

 

 

Gerne hätten wir noch eine Bootstour zu den Dugongs gemacht, aber die startet wohl erst mittags und dauert bis 16 Uhr. Gerne hätte ich diese Tiere auch mal gesehen. Schade. Gegen 1 Uhr fuhren wir dann Richtung Carnevon, diesmal eine recht kurze Strecke. Unterwegs „unterhielten“ wir uns noch mit einem Skink, der die Straße überquerte. T. fauchte ihn an und er streckte immer wieder seine blauschwarze Zunge heraus. Andere Autos hielten auch und schließlich wurde der Kleine von der Straße gerettet.

 

 

In Carnevon checkten wir im Hotel ein und kauften kurz ein. Der Ort gefiel uns ganz gut, für eine Nacht Zwischenstopp prima. Dann überlegte ich, ob wir noch zu den 50km entfernten Blow Holes fahren sollten. Dann hätten wir die Strecke für den nächsten Tag schon rausgeholt. T. fuhr mal wieder viel zu schnell, holte aber gut Zeit auf. Die Fahrzeiten konnte er immer um fast eine Stunde kürzen! An der Küste stand dann ein riesiges Warnschild „King Wave Kills“. Wir hatten jedoch mäßige Brandung. Auf dem Parkplatz sonnte sich ein riesiger Goana mit tollen Punkten auf dem Rücken. 

 

 

Dann sahen wir schon  die hohe Wasserfontäne emporschießen. Dabei gab es durch den Druck ein wahnsinniges Grollgeräusch. Wir waren schwer beeindruckt. Die weite Anfahrt hatte sich gelohnt! Auch in die andere Richtung konnte man toll die tosenden Wellen und die ablaufende Gischt an den Klippen beobachten. Draußen konnte man wieder Wasserfontänen der Wale sehen. Wir machten es uns auf den Felsen gemütlich und knipsten bis zum Sunset. War es etwa rote Lava die da herausschoss? So toll wurde das Wasser von der Sonne angestrahlt. Dieser Abend war mal wieder ein unerwartetes Highlight. Auf dem Rückweg klebten dann innerhalb von Minuten tausende kleine Fliegen an der Scheibe und wir konnten kaum noch etwas sehen.