Zuludorf Simunye

12. Tag St. Lucia – Zuludorf Simunye:

 

Wir frühstückten direkt am Pool. Am kleinen Frühstücksbüffet war alles schön angerichtet. Eigentlich wäre heute Morgen die Hippo Tour geplant gewesen, aber die hatten wir ja gestern noch geschafft. Leider hatte ich nicht geschaltet; wir hätten noch „Whalewatching“ einbauen können. Es wäre ja die richtige Jahreszeit dafür gewesen. So ließen wir uns Zeit und fuhren dann ans Meer bei St.Lucia. Der breite Strand war bis auf ein paar Angler menschenleer. Es war diesig von der Gischt der Wellen. Wir wanderten einen kurzen Boardwalk hin und zurück. Dann liefen wir noch die Hauptstraße auf und ab. Schließlich fuhren wir über den Fluss und schauten von der Terrasse dort noch mal kurz auf die Hippos.

 

Weiter ging`s dann über die N2 Richtung Eshowe. Das Wetter war wieder recht warm. Die Landschaft wurde hügeliger und grüner. Dann kam das Zeichen für das Zuludorf Simunye am Straßenrand: das Wagenrad. Wir fuhren ab und mal wieder einen, uns endlos erscheinenden Schotterweg, durch Zuckerrohrfelder. 

 

Gegen 16 Uhr kamen wir am Treffpunkt der Old Trading Station an. Herzlich wurden wir von einer hübsch gekleideten Zulufrau mit Tee empfangen. 

 

 

Schonend brachte ich J. erst mal bei, dass er nun für eine Nacht eine Schlaftasche packen müsse. Außerdem könne er zwischen Ochsenkarren oder Pferd als weiteres Transportmittel wählen. Wir warteten dann noch auf ein weiteres junges Pärchen. Wir entschieden uns alle für die Pferde (eher Ponys) und in der Abendsonne ging es von den Bergen gemächlich ins Tal hinab. Die Pferde kannten den Weg auch alleine. Nach einer Stunde Ritt durchquerten wir einen Fluss und erreichten dann am Ende des Tals die Simunye Zulu Lodge. 

 

 

Wir wurden mit frischem Saft empfangen Die Lodge war einfach traumhaft idyllisch gelegen. Der Fluss plätscherte direkt am kleinen Pavillon fürs Essen vorbei. An der  kleinen Holzbar gab`s weitere Drinks mit malerischem Blick auf Fluss und Wiesen. Die Rundhütten waren ganz natürlich in den Fels gebaut. Ich zog direkt los über die kleine Holzbrücke, um im Abendlicht noch ein paar Fotos zu machen. Dann stiegen wir über ein paar Treppen zu unserem Felsenhäuschen. Eine tolle Gestaltung mit Felsenbad, Bambusbett und vielen Naturmaterialien.

Unbeschreiblich authentisch und romantisch.

 

Zeit zum Duschen blieb nach einer kurzen Besichtigung nicht mehr, denn um 18Uhr hatten wir eine Audienz beim Zulu Häuptling!!

 

Von unserer Lodge aus wurden wir von einem afrikanischen Guide über die kleine Holzbrücke geführt und einen Pfad Richtung Zuludorf gelotst. Uns folgten unauffällig ein paar Träger mit Kühltasche und Getränken. Am Eingangstor des Krals wurde uns erklärt, dass wir laut nach dem Häuptling auf Zulu rufen müssten. Wir verknoteten uns bei der Aussprache fast die Zunge, aber dann erschien der Häuptling in voller Montur und begrüßte uns auf Zulu mit dem klassischen Handschlag. 

 

 

 

Dann lud er uns in sein Dorf ein. Das Dorf bestand aus ca. 10 Hütten um eine Rinderkoppel herum angelegt. Wir nahmen am Lagerfeuer Platz. Aus einer Hütte huschte ein junger Zulutänzer und band sich gerade den Lendenschurz fest. Dabei hatte er sein Handy zwischen den Zähnen platziert ( grins, schmunzel…) Als Freundschaftsgeste wurde nun ein Stück Fleisch gegrillt und zerteilt und jeder Gast durfte ein Stück Fleisch mit dem Häuptling teilen. Zwischendurch gab es immer wieder sehr interessante Informationen von unserem Guide, der sich sehr viel Mühe gab. Danach folgte eine wilde Tanzdarbietung mit Stampfen und Singen. Da wir nur eine ganz kleine Gruppe waren, war die Stimmung wirklich sehr nett. 

 

 

 

Natürlich mussten wir dann auch einmal mittanzen. Zum Schluss wurden wir mit Gesang und  Fackeln vom ganzen Dorf in einem langen Zug über die Brücke wieder zur Lodge begleitet und verabschiedet. 

 

 

 

Auch dort erwartete uns schon ein Lagerfeuer und unter dem Pavillon ein tolles Buffet. Wir speisten ganz vorzüglich und lecker. Danach genossen wir die unglaubliche Atmosphäre der Nacht. Die Sterne glitzerten am Himmel, der Fluss rauschte und die 1.000.000 Frösche quakten ein ohrenbetäubendes Froschkonzert, wie ich es noch nie gehört habe. Nun wechselten wir zum Lagerfeuer und bekamen einen Einsteigerkurs im Trommeln. Wir hatten wirklich alle einen Heidenspaß und versuchten wie verrückt die Trommelrhythmen des Guides nachzuahmen. Nach der Stufe 5 gaben wir alle mit roten Wangen, glänzenden Augen und wunden Fingern auf und lauschten begeistert den Trommelkünsten der Afrikaner. Letzter Programmpunkt war dann Geschichten,- Rätsel und Witze erzählen, was aber nur etwas zäh gelang. Dann hieß es schlafen gehen in unseren ach so romantischen Rondavel. Im Dunkeln war der aber nun nicht mehr so toll. Links und rechts an den Wänden krochen riesige rote Tausendfüßler herum, die wir erst mal entsorgten und über dem Bett wachte eine riesige Spinne. Skorpione waren sicher auch nicht weit… Schnell zogen wir die Decke über den Kopf und schliefen dann recht unruhig.

 

13. Tag. Zuludorf Simunye - Drakensberge

 

Ich wurde schon früh wach und vergewisserte mich, ob die Spinne noch da war. Zum Glück gab es keine anderen Viecher mehr. Die romantische Felsendusche nutze ich nur zur Katzenwäsche und putze mir schnell die Zähne. Dann machte ich mich zu einem kleinen Morgenspaziergang auf. Es war heute bewölkt, da hatten wir gestern richtig Glück gehabt. Die Pferde hatten sich aus ihrer Box befreit und grasten friedlich auf der Wiese. Dann kam ein Zulu mit Gitarre und weckte die Gäste mit netten Klängen. Noch vor dem Frühstück waren wir wieder im Zuludorf eingeladen. Wir zogen also wieder über die Brücke auf die andere Seite des Flusses. 

 

 

 

Auch am Morgen war das Dorf wieder sehr idyllisch. Dort erklärte der Guide in seiner humorvollen Art die Sitten und Bräuche der Zulus. Ein junger Zulu mit einem tollen Körper zeigte uns das Speerwerfen. Die Männer durften dann auch mal auf ein Schild zielen. 

 

 

 

 

Ich wurde von der Frau des Häuptlings in die Küche eingeladen. Wir mussten dann Mais mahlen. Lustig, der komische Hut auf ihrem Kopf. 

 

 

 

Die Rinderkoppel wurde uns erklärt und auch der Schmuck, Heirat… In der Hütte tanzte dann noch der Medizinmann einen wilden Zauber. Zum Schluss konnten wir noch, wenn wir wollten, Perlenschmuck oder Handwerkskunst erwerben. Nach einem leckeren Frühstück hieß es um 9.30Uhr Abschied nehmen. Diesmal im Jeep, fuhren wir mit den Angestellten wieder den Berg hoch. Oben pfiff der Wind und es war empfindlich kalt. Das andere Paar wollte wie wir auch ins Didima Camp in die Drakensberge.